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Grand Teton-Nationalpark, Wyoming |
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Geschichte |
Das heutige Parkgelände, insbesondere das Jackson Hole, war lange Zeit indianisches
Niemandsland. Es diente den verschiedensten Gruppen als Durchgangs- und Jagdgebiet, ohne daß Vorrechte geltend
gemacht wurden. Der erste Weiße, der sich nachweisbar im Parkgebiet aufhielt, war 1805 der Fallensteller
und Wegkundschafter John Colter. Es folgten britische und franko-kanadische Pelzjäger und mit ihnen die legendären
Mountain Men, die verwegenen Einzelgänger, die in der abgeschiedenen Wildnis ein hartes, gefahrvolles, wenn
auch ungebundene Leben führten. In Abständen fanden sogenannte Rendez-vous statt, an denen Indianer und
Weiße teilnahmen, und an denen Waren gerauscht und Geselligkeit gepflegt wurde. Die letzten Rendez-vous,
die an verschiedenen Orten im Nordwesten der USA abgehalten wurden und deren Wahrzeichen die Tipis, die kegelförmigen
Stangenzelte und die kunstvollen Glasperlenstickereien (beadwork) auf Kleidern und Gebrauchsgegenständen waren,
fanden in den frühen 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts statt. 1872 wurde mit der Vermessung und kartografischen Erfassung der Teton-Gegend begonnen. Die ersten Siedler, Mormonen, ließen sich 1884 im Jackson Hole nieder. Das Städtchen Jackson wurde 1897 gegründet. Es gedieh sehr langsam. Bürgerkomitees urteilten statt ordentlicher Gerichte über Missetäter. Ein Problem, dessen sich das Städtchen immer wieder anzunehmen hatte, waren die Wapiti-Hirsche der Gegend, zunächst, weil sie, lediglich ihrer Zähne wegen, rücksichtslos abgeschossen wurden, später, nachdem sie sich wieder vermehrt hatten, weil sie sich jeden Herbst zu Tausenden im Jackson Hole zur Überwinterung einfanden und im Verlaufe des Winters in großer Zahl verhungerten. 1913 wurde daher der National Elk Refuge geschaffen und den Tieren Futter verabreicht. Die Kosten für das Futter werden zu einem Teil aus dem Verkauf der Geweihe bestritten, die die Tiere alljährlich abwerfen. Der Grand Teton Nationalpark, der ursprünglich nur die Gebirgskette ohne das Jackson Hole umfaßte, besteht seit 1929. Die Erweiterung um das Tiefland erfolgte 1950 nach jahrelangem, zähen Ringen und kompromißreichen Verhandlungen mit den Grundeigentümern im Jackson Hole. Der Landkauf wurde von John D. Rockefeller jr. finanziert. Der nach ihm benannte Parkway erinnert an diese großzügige Spende. |
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Geologie |
Die geologisch sehr junge Teton Range (Gebirgskette) besteht fast ausschließlich
aus rund 2,5 Mia altem eruptiv- und metamorphem Gestein, insbesondere Granit, Gneis, metamorphem Schiefer und Quarzit.
Jahrmillionen der Verwitterung sowie Gebirgsbildungen haben das Tiefengestein, welches noch stellenweise von 200
Mio Jahre alten Meeressedimenten bedeckt wird, freigelegt. Vereinzelt durchzieht schwarzes Ganggestein das Tiefengestein.
Eine derartige Gesteinsader ist am Gipfel des südwestlich des Jackson Lake gelegenen Mount Moran deutlich
sichtbar. Vor 17 Mio Jahren begannen im westlichen Teil des nordamerikanischen Kontinents tektonische Kräfte zu wirken, die zu Hebungen und zur Dehnung der Kontinentalkruste führten. Eine Folge dieser Vorgänge war die Verwerfung zwischen dem heutigen Jackson Hole und der Teton Range. Während das Gebiet westlich des Bruches (Verwerfung) um mehrere 1000 m angehoben wurde, die vorgebigslose Teton Range bildend, senkte sich die im Osten gelegene Ebene, das heutige Jackson Hole. Es wird angenommen, daß die vertikale Verschiebung der beiden Verwerfungsblöcke zueinander über 4000m betragen hat. Das Jackson Hole bedeckt heute mächtige Ablagerungsschichten. Das Gesteinsmaterial wurde hauptsächlich durch Flüsse und durch die Eiszeitgletscher hierher verfrachtet. Die Seen am Fuße der Teton Range sind Überbleibsel der Eiszeit; sie wurden durch Gletschermoränen gestaut. |
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Tierwelt |
Vielfältig und von einiger Besonderheit ist die Vogelwelt. So brüten und überwintern etwa der Weißkopfseeadler (bald eagle) und der noch immer sehr seltene Trompetenschwan im Park. Blaureiher, Kanadagänse, Wasseramseln, verschiedene Entenarten, eine Bussard- und zwei Hühnervogelarten, Raben, Krähen und zwei Spechtarten sowie verschiedene Kleinvögel, sind ebenfalls Ganzjahresbewohner. Der Weiße Pelikan hält sich im Frühjahr und das kleine Calliope-Kolibri während der Sommermonate im Parkgebiet auf. |
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Pflanzenwelt |
Die verbreitetste Baumart im nadelwaldbeherrschten Grand Teton-Nationalpark ist die bis zu 25 m hohe Langnadelige Drehkiefer. Sie kommt zusammen mit Weißborken- und Weichkiefern und Engelmannfichten in den unteren Gebirgsregionen und an Seeufern im Talboden vor. In den höheren Regionen bis zur Baumgrenze auf über 3000 m Höhe dominieren Felsengebirgs- und Douglastannen. Entlang den Wasserläufen und in den unteren Gebirgsregionen finden wir Erlen, Espen, Weiden, Pappeln, Zwergahorn und verschiedene Beerensträucher vor. Vom grasbedeckten und stellenweise bewaldeten Talboden bis hinauf zur Vegetationsgrenze blühen vom Frühjahr bis in den Herbst hinein die verschiedensten Wildblumen. | ||||||
Aktivitäten |
WANDERN Insgesamt stehen den Besuchern
über 300 km Wanderweg zur Verfügung. Vom Jackson Lake Lodge und der nahen Umgebung aus führen Wanderwege
durch Wälder und durch teilweise sumpfige Flächen zu verschiedenen Seen. Die Spazierwege um den Jenny
und den Leigh Lake sind sehr beliebt. In der Teton Range gibt es einige leicht begehbare Hochgebirgspfade, auf
denen mehrtägige Touren unternommen werden können. BOOTFAHREN Der Snake River kann zwischen dem Jackson Lake-Damm und dem Moose Village mit einem Schlauchboot, Kanu oder Kajak befahren werden. Für diesen sehr empfehlenswerten, 40 km langen Abschnitt von unterem bis mittleren Schwierigkeitsgrad, der ausgezeichnete Tierbeobachtungsmöglichkeiten (Schwarzbären, Adlernest) bietet, werden je nach Wasserstand 2 bis 5 Stunden benötigt. Nahezu ein Dutzend kommerzielle Unternehmen befahren im Sommer mit großen Schlauchbooten für 10 bis 20 Personen diesen Teil des Snake River. Motorboote sind auf dem Jackson, dem Phelps und dem Jenny Lake, auf letzterem mit Motoren bis Maximal 7,5 PS, zugelassen. Mit Ruderbooten zugänglich sind die Seen Emma Matilda, Two Ozean, Bradley, Taggart, Leigh, Bearpaw und String. Das Bootfahren ist bewilligungspflichtig; die Bewilligung erteilt die Parkverwaltung. ANGELN Die Seen und Flüsse des Parkes sind fischreich. Es gelten die Angelvorschriften des Staates Wyoming. Eine Lizenz ist an verschiedenen Orten im Park, z.B in Lebensmittelgeschäften, erhältlich. REITEN Der Park bietet ausgezeichnete Möglichkeiten für kurze oder ausgedehnte Ausritte. In Colter Bay, am Jenny Lake und beim Jackson Lake Lodge können Pferde gemietet werden. Kommerzielle Pferdeverleiher führen täglich Ausritte mit Besuchergruppen durch. BERGSTEIGEN Die Granitberge der Teton Range sind ein beliebtes Ziel für Bergsteiger. Routen verschiedenster Schwierigkeitsgrade können begangen werden. Parkranger stehen für fachmännische Auskünfte zur Verfügung. Bergbesteigungen sind aus Gründen der Sicherheit für den Antragsteller bewilligungspflichtig. Die Bewilligung wird kostenlos erteilt. WINTERSPORT Im Sommer führen Parkranger täglich von verschiedenen Orten im Park aus begleitete Wanderungen, Tierbeobachtungs- und Fotoausflüge durch. Allabendlich werden in den Amphitheatern der großen Campingplätze ein- bis eineinhalbstündige Lichtbildervorträge gehalten. |
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Sehenswertes |
Hauptsehenswürdigkeit des Parks ist die nicht zu übersehende Teton-Gebirgskette
. Entlang dem Rockefeller Parkway
, einer Panoramastraße,
die den Grand Teton- mit dem Yelowstone-Nationalpark verbindet und in Nord-Süd-Richtung durchquert, sind eine
Reihe Aussichtspunkte angelegt, die den Blick auf die markante Gebirgskette freigeben. Parallel zum Rockefeller
Parkway verläuft ein Stück weit die Teton Park Road . Von ihr aus gelangt man über eine kurze Nebenstraße zum Signal Mountain-Aussichtspunkt
. Die idyllischen Seen Jenny
und Leigh liegen direkt am Fusse der Tetons. Kurze, lohnende Spazierwege
führen an den Ufern dieser waldgesäumten Seen entlang. auf dem Jenny Lake und dem großen Jackson
Lake verkehren im Sommer Ausflugsboote. Im Süden, etwas außerhalb des Parkes, trägt eine Gondelbahn Besucher vom Teton Village aus auf einen 3200 m hohen Berg, von dessen Gipfel aus die Tetons und das Jackson Hole überblickt werden können. |
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Tierbeobachtung |
Wer besonderes Interesse an der Tierbeobachtung hat, sollte sich eine Flußfahrt auf dem Snake River zwischen dem Jackson Lake Dam und dem Moose Village nicht entgehen lassen. Im Sommer kann an organisierten Flußfahrten mit Gruppen von 8 bis 20 Personen teilgenommen werden. Die 2- bis 5stündigen abwechslungsreichen und entspannten Schlauchbootfahrten finden mehrmals täglich statt. Vom Fluß aus können ein Weißkopfseeadler- und mehrere Fischadlerhorste und mit etwas Glück Elche, Kojoten, Hirsche und manchmal ein Schwarzbär beobachtet werden. Alljährlich im Spätherbst ziehen in riesigen Herden Wapiti-Hirsche aus dem Grand Teton- und dem Yellowstone-Nationalpark sowie aus den umliegenden Naturschutzgebieten zur Überwinterung in den National Elk Refuge , wo die Tiere gefüttert werden. Das Futter wird teilweise aus dem Verkauf der abgeworfenen Geweihe finanziert; pulverisiertes Hirschgeweih wird in Teilen Asiens als Aphrodisiakum konsumiert. |
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Camping |
Der Gros Venter CG (350 E.) ist von Mitte Mai bis Mitte Oktober, der Jenny Lake-Zeltplatz (50 E.), der Signal Mountain (86 E.) und der Colter Bay CG (350 E.) sind von Ende Mai bis Mitte/Ende Septemberzugänglich, der Lizard Creek CG (63 E.) ist von Mitte Juni bis August. Die privaten Plätze Colter Bay Trailer Village (112 E.) und Colter Bay Tent Cabins (72 E.) sind von Juni bis September bzw. bis August in Betrieb; Reservationen: Grand Teton Lodge Co., Box 240, Moran, WY 83013. | ||||||
Hotels / Essen |
An mehreren Orten im Park stehen Hotels, Guest Ranges und Restaurants zur Verfügung. Kleine Lebensmittelgeschäfte befinden sich in Colter Bay, am Jenny Lake, im Moose Village und am Fuße des Signal Mountain. Die Hotels und Restaurants sind von Anfang Mai, manche erst ab Juni bis Ende September, einzelne Einrichtungen sind auch im Winter (Dezember-März) in Betrieb. Das Touristenstädtchen Jackson südlich des Nationalparks verfügt über Restaurants und Motels und zahlreiche Geschäfte aller Art. | ||||||
Anreise |
Jackson im Süden des Parks verfügt über einen kleinen Flughafen, der von einer lokalen Fluggesellschaft planmäßig bedient wird wird. Autos können am Flughafen gemietet werden. Der nächste größere Flughafen befindet sich 175 km westlich des Parkes in der Stadt Idaho Falls (Idaho). Einige weitere Städte mit Flughäfen liegen im Umkreis von 300 km. Salt Lake City (Utah) liegt 500 km südlich des Parkes. Von verschiedenen Richtungen her führen öffentliche Buslinien zum und durch den Park. | ||||||
Klima / Reisezeit |
Kalte, schneereiche Winter und milde Sommer mit kühlen Nächten und gelegentlichen Gewitterregen sind typisch für diese hochgelegene Gebirgswelt. Hauptbesucherzeit ist Juni bis September. | ||||||
Anschrift / Info |
Dem Besucherzentrum von Colter Bay ist ein sehenswertes Indianermuseum angegliedert.
Es werden Kunstgegenstände, Kleidungsstücke, Waffen und Werkzeug gezeigt. Im Moose Village-Bersucherzentrum
wird den besuchern auf anschauliche Weise die Geschichte des Jackson Hole, der Mountain Men, Trapper, Indianer
und ihrer 'Rendez-vous' (Handelstreffen) näher gebracht. Das Besucherzentrum von Colter Bay ist von Mai bis
Oktober, dasjenige von Moose Village das ganze Jahr offen. Grand Teton National Park P.O. Drawer 170 Moose, Wyoming 83012 USA |
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Links |
Grand Teton-NP | Offizielle Home Page des Nationalparks | |||||