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Capitol Reef Nationalpark, Utah |
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Geschichte |
Zwischen 800 und 1300 n.Ch. lebten steinzeitliche Jäger und Sammler am Fremont
River und an anderen Wasserläufen in und um den Capitol Reef Nationalpark. Sie bebauten die Flußufer
mit Mais, Kürbis und Bohnen und hinterließen der Nachwelt einige Felszeichnungen, Restmauern von Kornspeichern
und Steinwerkzeug. Ab dem 17. Jahrhundert überwinterten Paiute im heutigen Gebiet des Capitol Reef Nationalparks.
Auch sie hinterließen Felszeichnungen. Die Besiedlung durch Weiße erfolgte um 1880 durch Mormonenfamilien, die den unwirtlichen Bedingungen zum Trotz Obstbäume pflanzten, Getreide anbauten und Rinder von Weideplatz zu Weideplatz trieben, über Wege und durch Schluchten, die noch heute benutzt werden. An diese Siedler Das Old Fruita-Schulhaus und die Obstgärten in der Umgebung des Besucherzentrums stammen aus jener Zeit. Um 1904 und erneut Ende der vierziger Jahre überschwemmten Uransucher das Gebiet des Capitol Reef Nationalparks. Zahllose kleine Minen und ein Wirrwarr an ebenso vielen Straßen, die man heute größtenteils überwachsen läßt, sind Zeugen jener geschäftigen Zeit. Ein Teil des heutigen Gebietes des Capitol Reef Nationalparks wurde 1937 zum National Monument und 1971 im heutigen Umfang zum Nationalpark erklärt. Ende der 60er Jahre haben die letzten Abkömmlinge der ersten weißen Siedler die Gegend des Capitol Reef Nationalparks verlassen. |
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Geologie |
Die Bezeichnung 'Waterpocket Fold' (Wassersackfalte), wie das Capitol Reef auch genannt wird, ist auf die vielen natürlichen Wasserbecken im Sandstein zurückzuführen. Die Becken sind wie die Steinbrücken, -bögen, balancierenden Felsblöcke u.ä. eine Verwitterungserscheinug: Leicht kohlensaures Regenwasser hat das Bindemittel, welches die Sandkörner zusammenhält und dem Gestein Farbe verleiht, aufgelöst und der Wind die losen Körner davongetragen. |
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Tierwelt |
Die Säugetiere des Capitol Reef Nationalparks halten sich tagsüber mit Vorliebe an schattigen Orten oder in Höhlen auf. Verbreitet sind Maultierhirsche, Füchse, Ringtail, Hasen, Biber, Erdhörnchen und mehrere Fledermausarten. Die Flußufer bevölkern verschiedene Kleinvogelarten. Am häufigsten zu beobachten sind Waldsänger, Zaunkönige und Schwalben. Seltener sind Pirole, Hakengimpel (grosbeak) und Bergbläulinge (bluebird) anzutreffen. In hohen Felsen nisten einige wenige Steinadlerpaare. Echsen und Schlangen sind verhältnismäßig gut vertreten. Trotzdem begegnet man ihnen selten. | ||||||
Pflanzenwelt |
Der Capitol Reef Nationalpark liegt in der oberen Sonora-Wüste. In mittleren Lagen lockern einzelne gedrungene Mexikanische Steinkiefern und verkrüppelte Utah-Wacholder sowie Yuccas und Kakteen die Sandsteinwüste auf. Die Flußufer, insbesondere die Ufer des Fremont River, säumen hochgewachsene Baumwollpappeln, Eschen sowie verschiedene Gebüsche und Sträucher. In der Umgebung des Besucherzentrums und im Campingplatz stehen noch immer die alten, fruchtreichen Obstbäume der Mormonensiedler. Im Frühjahr erblühen in der Wüste, vorausgesetzt es fällt im Winter genügend Regen, zahllose Wildblumen. Auch die vielen verschiedenen, zumeist kleinen Kakteenarten und die Yuccas blühen in dieser Jahreszeit. | ||||||
Aktivitäten |
WANDERN Die angenehmste Zeit für Wanderungen
im Capitol Reef Nationalpark sind Frühjahr und Herbst (Ende April-Anfang Juni; September+ Oktober). Im Sommer
ist es zum Wandern zu heiß, im Winter zu kalt. An der SR 24 und dem unbefestigten 'Scenic Drive' beginnen
kurze Wanderwege, die zu Steinbrücken, Steinbögen, in Schluchten und zu Aussichtspunkten führen.
Für ausgedehnte Wanderungen eignen sich am besten der südliche und der nördliche Teil des Capitol
Reef Nationalparks, die beide nur mit geländegängigen Fahrzeugen erreichbar sind. Trinkwasser muß
in beide Teile mitgenommen werden.
Private Veranstalter in Torrey bieten im Sommer regelmäßig Geländefahrten in den Capitol Reef Nationalpark an. VERANSTALTUNGEN Im Amphitheater des Campingplatzes werden jeden Abend Lichtbildervorträge über die Natur oder die Geschichte des Capitol Reef Nationalparks gehalten. Am Tag begleiten Parkranger kleinere Besuchergruppen auf kurzen Wanderungen, wobei viel Wissenswertes über den Capitol Reef Nationalpark zu erfahren ist. Die Veranstaltungen finden in den Monaten Mai bis September statt. |
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Sehenswertes |
Entlang der SR 24, von Westen her kommend, trifft man zunächst auf die Twin Rocks
, zwei balancierende Felsblöcke.
Etwas weiter östlich ragt der Chimney Rock aus dem Boden. Auf der anderen Straßenseite führt eine kurze Nebenstraße zu einem
Parkplatz und ein Pfad weiter zum Goosenecks-Aussichtspunkt . Von hier aus kann der tiefe Canyon mit dem stark gewundenen Sulfur River überblickt
werden. The Castle wird eine
Absammlung senkrechter Sandsteinkolumnen genannt. In der Nähe des Old Fruita-Schulhauses zieren Felszeichnungen prähistorischer Bewohner eine Felswand. Ein kurzer Fußweg führt
zur Hickman Natural Bridge ,
einer Sandsteinbrücke; ein längerer Weg führt in die enge und tiefe Schlucht des Grand Wash . Der 'Scenic Drive ', eine 20 km lange unbefestigte Straße, führt vom Besucherzentrum aus nach Süden, entlang der Stirnseite der aus dem Boden ragenden, noch immer imposanten Sandsteinschichten der Waterpocket Fold. Von dieser Straße aus können kurze bis lange Wanderungen in die Gebirgskette, durch die engen Schluchten des Grand Wash und des Capitol Gorges , zur Cassidy Arch , einem Steinbogen, sowie zum Golden Throne unternommen werden. Beim östlichen Eingang des Capitol Reef Nationalpark beginnt eine unbefestigte Straße, die auf der Ostseite der Gebirgskette ebenfalls nach Süden führt. Die wenig besuchte Wildnis des südlichen Teils des Capitol Reef Nationalparks eignet sich gut für ausgedehnte Wanderungen durch Schluchten und breite Täler, zu Steintürmen und zu Steinbögen wie etwa dem Brimhall Double Arch . Rund 5 km östlich des Capitol Reef Nationalparks, an der SR 24, beginnt ein 100 km langer, nur bei Trockenheit befahrbarer Jeep-Pfad, der als große Schlaufe angelegt ist und etwa 12 km östlich des Ausgangsorts wieder in die SR 24 mündet. Wer über ein Geländefahrzeug verfügt, sollte diesen lohnenden Tagesausflug unternehmen. Gleich zu Beginn der Fahrt muß der Fremont River, der Wasser führen kann, durchquert werden. Die Bentonite Hills sind Kalkschichten, die zu eigenartigen, mehrfarbig gebänderten Hügeln verwittert sind. Der Lower South Desert Overlook und der South Desert Overlook geben den Blick frei auf ein breites, vegetationsloses Tal mit bizarren Verwitterungsformen aus Sand- und Kalkstein. Im Cathedral Valley ragen mächtige, freistehende, teilweise über 100 m hohe Monolithe, die an eine Kathedrale erinnern, aus der Ebene. |
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Tierbeobachtung |
In den Obsthainen in der Umgebung des Besucherzentrums und auf dem Campingplatz weiden vom späten Nachmittag bis
zum frühen Morgen Maultierhirsche. Im westlichen Fremont River leben einige Biber, die gegen Abend ihre Bauten verlassen, um sich an der Wasseroberfläche oder am Ufer ihren Geschäften zu widmen. Vögel können am besten in der Schlucht des Fremont River beobachtet werden. |
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Camping |
Der Haupt-Campingplatz, mit 53 Einheiten, befindet sich 2 km südlich des Besucherzentrums. Der primitive, über eine unbefestigte Straße erreichbare Cedar Mesa-Zeltplatz, mit 4 Einheiten und ohne Wasser, liegt 30 km südlich der SR 24. Beide Plätze sind ganzjährig offen. | ||||||
Hotels / Essen |
Innerhalb des Capitol Reef Nationalparks gibt es keine Unterkunfts- oder Verpflegungsmöglichkeiten. Die kleinen Ortschaften Torrey westlich sowie Hanksville östlich des Capitol Reef Nationalparkes verfügen über Motels, Restaurants und Lebensmittelgeschäfte. | ||||||
Anreise |
Salt Lake City (Utah) liegt 360 km nördlich, Cedar City (Utah) 270 km südwestlich und Grand Junction (Colorado) 320 km nordöstlich des Capitol Reef Nationalparkes. Diese drei Städte verfügen über planmäßige Flugverbindungen und mehrere Autoverleihfirmen. Täglich verkehren von diesen Städten aus Busse zum und durch den Capitol Reef Nationalpark. Auf Verlangen halten die Fahrer an beliebiger Stelle im Park an. | ||||||
Klima / Reisezeit |
Das Klima ist halbwüstenhaft, mit heißen Sommertagen mit Temperaturen von oft über 35°C und kühlen Nächten sowie kalten Wintern. Frühjahr und Herbst sind mild und angenehm, mit zum Teil kalten Nächten. Die geringe Niederschlagsmenge von 18 cm pro Jahr fällt vorwiegend in den Monaten Juli bis September als Gewitterregen, was zu kurzzeitigen Überflutungen normalerweise ausgetrockneter Bachbetten (wash) und zu überraschendem, starken anschwellen kleiner Flüsse führen kann. Hauptbesucherzeit ist Juni bis September. Der Capitol Reef Nationalpark ist ganzjährig offen. | ||||||
Anschrift / Info |
Das Besucherzentrum befindet sich im Nordwesten des Capitol Reef Nationalparkes in
der Nähe der SR 24. Eine ständige, kleine Ausstellung informiert über die Besonderheiten des Parkes
und zeigt Gegenstände von Ureinwohnern und weißen Siedlern. Mehrmals am Tag werden Lichtbilder vorgeführt Capitol Reef National Park HC 70 Box 15 Torrey, Utah 84775 USA |
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Links |
Capitol Reef Nationalpark | Offizielle Home Page des Capitol Reef Nationalparks | |||||