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Haleakala-Nationalpark, Hawaii |
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Geschichte |
Für die polynesischen Einwanderer, die seit der Mitte des 8. Jahrhunderts n.Chr.
die Hawaii-Inseln bevölkerten, war Maui, dessen Name die Insel trägt, ein Halbgott, der eines Nachts
auf den Vulkan der Insel stieg und der Sonne auflauerte, bis diese mit ihren Spinnenbeinen über den Kraterrand
gekrochen kam. Mit Seilen fesselte er ihre Beine und hielt sie solange zurück, bis sie versprochen hatte,
inskünftig langsamer über den Himmel zu wandern, so langsam jedenfalls, daß Mauis Mutter ihre täglichen
Arbeiten bei Tageslicht würde verrichten können. Von da an hieß der Vulkan 'Haleakala', 'Haus der
Sonne'. Der Krater des Haleakala war für die Hawaiianer, die bis zum Übertritt ihrer Herrscherin zum Christentum im Jahre 1824 die Götter ihrer polynesischen Vorfahren verehrt hatten, ein heiliger Ort, und er ist es noch immer, wie frische, in Blätter gehüllte Opfergaben, die gelegentlich im Kraterbecken gefunden werden, bestätigen. |
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Geologie |
Die Hawaii-Inselkette liegt etwa in der Mitte der mit einer Geschwindigkeit von gegenwärtig
rund 5 cm pro Jahr nordwestwärts wandernden Pazifikplatte, im Einflußbereich eines sogenannten 'Hot'
oder 'Melting Spot', einer örtlich stabilen und räumlich begrenzten (einige 100 km) Aufschmelzungszone
im oberen Erdmantel, unterhalb der Lithosphäre (= oberste 100 km: 5-10 km Ozeankruste plus 90-95 km Mantel).
Die heiße Zone, über die die Pazifikplatte seit wenigstens 100 Mio Jahren hinweggleitet, wobei sich
die Vulkantätigkeit südostwärts verlagert, wird auf aufwärts gerichtete Konvektionsströmungen
im oberen Erdmantel (bis 700 km Tiefe) zurückgeführt. Mitten durch diese aufsteigende Mantelkonvektionszone
drängt Magma aus dem unteren Erdmantel in die Lithosphäre vor und tritt als extrem heiße Lava an
die Oberfläche. Dabei entstehen bis zu 9000 m hohe Vulkanberge: Die Vulkane beginnen 5000 m unter Meer zu
entstehen, tauchen als neue Inseln auf und wachsen solange, bis die Aufschmelzungszone 'überfahren' ist. Dann
entstehen weiter südöstlich neue Vulkanberge, während die älteren erodieren und schließlich
von der Oberfläche verschwinden. Heute befindet sich der Vulkan Mauna Loa mit Nebenkratern auf der am weitesten östlich gelegenen Insel Hawaii im Einflußbereich des Hot Spot (siehe auch Hawaii Volcanoes NP). Der Haleakala-Vulkanberg auf Maui, der zweitjüngsten Insel des Archipels, nahm vor rund 1 Mio Jahren in 5000 m Tiefe seinen Anfang. Während Jahrtausenden strömte sehr heiße Lava aus dem Ozeanboden und ließ einen Schildvulkan entstehen, der heute über 3000 m weit aus dem Wasser ragt. Zusammen mit einem wesentlich älteren, nordwestlich gelegenen, inzwischen erloschenen Vulkan bildet der Haleakala die Insel Maui. Starke, durch Steigungsregen verursachte Niederschläge haben den obersten Teil des Vulkans zu einem auch Erosions-Caldera genannten Verwitterungsbecken ausgeweitet. Durch kleinere Ausbrüche in jüngerer Zeit entstanden in diesem Kessel mehrere kleine Vulkankegel verschiedener reizvoller Farbschattierungen. Der Haleakala war vor etwa 200 Jahren zum letzten Mal aktiv. In jüngster Zeit wurden kaum noch Ausbrüche, wohl aber regelmäßig leichte Erderschütterungen registriert, weshalb das 'Haus der Sonne' heute zu den schlafenden Vulkanen des Archipels gehört. |
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Tierwelt |
Ähnlich verlief die Entwicklung bei den 15 ursprünglichen Vogelarten, von denen die 70 einheimischen Arten abgeleitet werden. Die wohl erstaunlichste Entwicklung sowohl bezüglich Arten- als auch Formenvielfalt erfuhr dabei die Familie der Honeycreeper (Drepanididae). Aus vermutlich einer einzigen Vogelart gingen nicht weniger als 23 Arten und 24 Unterarten hervor. Die durchwegs kleinen, farbenfrohen, ebenfalls stark endemischen (örtlich begrenzt auftretenden) und spezialisierten Vögel unterscheiden sich äußerlich, insbesondere in Bezug auf den Schnabel, der den Umweltbedingungen bestens angepaßt ist, sehr stark voneinander. Ihr auffälligster Vertreter ist der kleine, tiefrote, lang- und krummschnabelige 'i'iwi, der sich ausschließlich von den roten Blüten des Ohiabaumes ernährt. (Siehe auch 'Tierwelt' Hawaii Volcanoes NP.) |
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Pflanzenwelt |
Eine Rarität stellen die einzig hier gedeihenden, auf wenige Exemplare reduzierten 'ahinahina oder Silverswords, dar. Die stengellosen 'Silberkugeln' gehören zur Familie der Sonnenblumen. Die Silverswords gehören zu den wenigen noch nicht ausgestorbenen einheimischen Pflanzenarten. Ihr Fortbestand ist stark gefährdet und hängt weitgehend vom Verhalten der Parkbesucher und von den verwilderten Ziegen ab, denen die ungewappneten Pflanzen zum Opfer fallen. |
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Aktivitäten |
WANDERN Das Hauptwandergebiet ist das Kraterbecken
des Haleakala-Vulkans. Wegen der Höhe ist mit geringerer Wanderleistung als üblich zu rechnen. Vor der
starken Sonneneinstrahlung sollte man sich mit Hut und Brille schützen. Ein Regenschutz ist oft von Nutzen.
Zwei Wege führen in den Krater und schließlich zur 15 km weit entfernten Paliku-Hütte (cabin) und
zum gleichnamigen Zeltplatz. Unterwegs dorthin stehen dem Wanderer für Übernachtungen zwei weitere Hütten
sowie ein Zeltplatz zur Verfügung. Es darf nur in diesen Hütten und Zeltplätzen übernachtet
werden. Die Platzzahl ist beschränkt, Reservation ist erforderlich. Kurze Wanderungen in die im Südosten
des Parkes gelegene Oheo-Schlucht mit ihren in subtropischen Dschungel eingebetteten Wasserfällen und kleinen
Wasserbecken sind besonders lohnend und vermitteln einen guten Einblick in die Pflanzen- und Vogelwelt dieses Teils
des Parkes. REITEN Private Unternehmen führen ein- und mehrtägige Reittouren in den Haleakala-Krater durch, wobei auch für Verpflegung und Unterkunft gesorgt wird. Reservation ist erforderlich. Auskünfte erteilen die Ranger der Besucherzentren. Schriftliche Anfragen sind an die Parkverwaltung zu richten. VERANSTALTUNGEN In beiden Besucherzentren werden täglich die Naturbesonderheiten des Parkes erläutert. Im Sommer begleiten Ranger täglich Besuchergruppen auf halb- bis zweistündigen Wanderungen auf dem Kraterrand und erklären dabei die Entstehungsgeschichte der Hawaii-Inseln. Auch von der Rangerstation in Hana aus werden regelmäßig verschiedene begleitete Wanderungen unternommen. |
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Sehenswertes |
Vom Hauptort Kahului aus führt eine stetig ansteigende, gut ausgebaute, aussichtsreiche
Bergstraße von Meereshöhe
bis zum 3000 m hohen Haleakala-Kraterrand. Der Parkeingang befindet sich im obersten Viertel dieses Weges. Beim
kleinen Campingplatz in der Nähe des Einganges liegt die Hosmer Grove , die Baumsammlung eines Einwanderers namens Ralph Hosmer, der 1910 eine
Anzahl Bäume aus verschiedenen Kontinenten einführte und hier erfolgreich anpflanzte. Die Hauptaussichtspunkte
auf dem Kraterrand heißen Leleiwi , Kalahuku und Puu
Ulaula . In der Nähe des
Kalahaku widerstehen die letzten Silveerswords, die einst auf dem ganzen Archipel verbreitet waren , den zerstörenden Einflüssen von Mensch und Tier. Der Sliding Sand Trail und der Halemauu Trail sind die Hauptwanderwege ins Kraterbecken. Auf einer mehrtägigen Wanderung kann die im Osten des Beckens gelegene Paliku-Hütte erreicht werden. Hier hat ständiger Nebel eine üppige Oase entstehen lassen. Über die Küstenstraße SR 31 erreicht man den südöstlichen Zipfel des Parkes, der hier bis zur Küste hinabreicht. Dschungelartige Vegetation gedeiht beidseits der Oheo-Schlucht . Hier bildet der Fluß Palikea, der auf 1700 m Höhe entspringt, mehrere Wasserfälle und kleine Teiche, in denen gerne gebadet wird. In der Schlucht führt ein kurzer Fußweg zu den Wasserfällen. |
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Tierbeobachtung |
Gegen abend können entlang der Bergstraße zum Haleakala-Krater häufig Fasane beobachtet werden. Hinter
dem Parkhauptquartier werden
mit Erfolg Nene oder Hawaii-Gänse in ihrem natürlichen Lebensraum gezüchtet und im Park freigesetzt.
Auf diese Weise hofft man, den Fortbestand dieser attraktiven einheimischen Vogelart zu sichern. Von den Aussichtspunkten
des Kraterrandes aus können
gelegentlich freilebende Nene und auch verwilderte Ziegen sowie öfters Chukarhühner beobachtet werden;
letztere pflegen gackernd und rufend in Familienstärke in den Geröllhalden unterhalb des Kraterrandes
herumzuklettern, wo man sie lange hört ehe man sie in ihrer Tarnfarbe im Gelände ausmachen kann. Ein geeigneter Vogelbeobachtungsort ist die im Südosten des Parkes gelegene Kipahulu Area . In der üppigen Vegetation sind viele Kleinvögel heimisch. Wasservögel wie Fregattvögel, Seeschwalben, Möwen und gelegentlich Tropikvögel können im Fluge beobachtet werden. Am Haleakala verbringen zudem Goldregenpfeifer aus Alaska die Wintermonate. |
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Camping |
Der Hosmer Grove-Campingplatz, mit 25 Einheiten, liegt 1 km östlich des nördlichen Parkeingangs; der Oheo Gulch Campground im subtropischen Südwesten des Parkes, verfügt über 50 Einheiten. Die Backcountry-Zeltplätze und Cabin Camps, mit Hütten mit Schlaf- und Kochgelegenheit, befinden sich im Krater und sind zu Fuß oder zu Pferd erreichbar; Reservationen nimmt die Parkverwaltung entgegen. Alle Plätze sind ganzjährig zugänglich. | ||||||
Hotels / Essen |
Die drei einfachen Cabins im Krater, die nur zu Fuß erreichbar sind, bieten die einzigen Unterkunftsmöglichkeiten im Park. Reservation 60 Tage im voraus ist erforderlich. Außerhalb des Parkes stehen an der Bergstraße Nr. 377 und an der Küstenstraße Nr. 31 einige Unterkünfte zur Verfügung. Kahului verfügt über einige Hotels. Im Park gibt es keine Verpflegungsmöglichkeiten. Restaurants und Lebensmittelgeschäfte sind nur in den größeren Ortschaften der Insel zu finden. Es empfiehlt sich, alle Übernachtungen auf den Hawaii-Inseln über ein Reisebüro im voraus zu organisieren. | ||||||
Anreise |
Nur vereinzelt landen Flugzeuge vom amerikanischen Festland direkt auf dem Flughafen von Kahului, dem Hauptort der Insel Maui. Honolulu auf der Insel Oahu und Hilo auf der Insel Hawaii werden planmäßig mehrmals täglich vom amerikanischen Festland aus angeflogen. Von diesen Inselstädten aus wird Kahului mehrmals täglich von lokalen Fluggesellschaften angeflogen. Am Flughafen Kahului können Autos gemietet werden. Den Nordeingang des Parkes erreicht man vom Flughafen aus über die Bergstraßen Nr. 37, 377 und 378 nach 40 km. Den südöstlichen, Kipahulu genannten Parkteil erreicht man über die schmale Küstenstraße Nr. 36 nach 100 km. | ||||||
Klima / Reisezeit |
Die Temperatur und die Niederschläge sind sehr stark abhängig von der Höhenlage und der örtlichen Bildung von Steigungsregen. Im Sommer ist es auf dem Gipfel trocken und warm, im Winter kalt und gelegentlich stark windig. Regenfälle treten oft sehr plötzlich auf. Die unteren, küstennahen Regionen sind im allgemeinen warm und sehr feucht. Für Wanderungen im Krater ist die Zeit von Frühjahr bis Herbst ideal. Die Küstenregion wird das ganze Jahr hindurch besucht. | ||||||
Anschrift / Info |
Nahe beim nordwestlichen Parkeingang befinden sich die Parkverwaltung und ein Besucherzentrum.
Ein weiteres, kleineres Besucherzentrum steht am Kraterrand. In der kleinen Ortschaft Hana an der Küstenstraße
Nr. 31, die zur Kipahulu Area, einem schmalen, zum Park gehörenden Landstreifen im Südosten der Insel
führt, befindet sich eine nicht ständig besetzte Rangerstation Haleakala National Park P.O.Box 369 Makawao, Hawaii 96768 USA |
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Links |
Haleakala-Nat.Park | Offizielle Home Page des Nationalparks | |||||