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Great Basin Nationalpark, Nevada

Auf den 3981m hohen Wheeler Peak führt ein leicht begehbarer Wanderweg.

Mit 'Great Basin' (Großes Becken) wird das riesige, trockenheiße Gebiet zwischen der Sierra Nevada und den Wasatch Mountains bezeichnet. Es schließt fast ganz Nevada, den Westen Utahs sowie Teile Südost- Oregons, -Idahos und -Kaliforniens ein und bildet ein in sich geschlossenes Entwässerungssystem: Aus dem Großen Becken erreicht kein Gewässer das Meer. Geologisch ist das Great Basin Teil der beinahe doppelt so großen Basin-and-Range-Provinz, die bis nach Nordmexiko hineinreicht. Charakteristisch für diese Landschaft ist ihre 'Basin-and-Range'-Topografie: Dutzende mehr oder weniger nordsüdlich verlaufender Gebirgsrücken (range) ragen wie Inseln aus den wüstenhaften Senken oder Becken (basin), die mit Erosionsmaterial angefüllt werden.
Der 1986 etablierte Nationalpark liegt in der Snake Range, einem der attraktivsten Gebirgs-'Inseln' des Great Basin, im Osten Nevadas. Der nördliche Parkteil wird dominiert vom zweithöchsten Berg Nevadas, dem 3981 m hohen Wheeler Peak. In dessen Ostflanke, auf 2000 m Höhe, liegen die Lehman Caves, ein kleines, sehenswertes Marmor- und Kalksteinhöhlensystem mit zum Teil seltenen Tropfsteinformationen. Die 20 km lange Parkstraße führt bis unter den Gipfel des Wheeler Peak auf atemberaubende 3030 m Höhe, wo ein Zeltplatz liegt. Auf Wanderwegen gelangt man auf den Wheeler Peak (Gipfel), zu Firnseen, zu einem Eisfeld, zu uralten Borsten- oder Grannenkiefern und zu einem Kalksteinbogen. Zwischen Parkeingang und Berggipfel können sechs Vegetationszonen, von der Wüste bis zur hochalpinen Tundra, ausgemacht werden. Die Tierwelt ist entsprechend vielfältig. Ebenso das Klima. Auf dem Wheeler Peak herrschen hochalpine Witterungsverhältnisse.  

Geschichte

Funde menschlicher Knochen im natürlichen Eingang zur Lehman Cave sowie Felszeichnungen und Höhlenmalereien sind Zeugen menschlicher Präsenz in der Parkregion lange vor der Ankunft der Europäer.
Im Sommer 1827 durchquerten Pelzjäger, geführt vom legendären Mountain Man Jedediah Smith, von Kalifornien kommend als erste Weiße das Great Basin. Die Männer erreichten mit letzter Kraft die Snake Range, die sich als lebensrettende Oase erwies.
1858 versuchten unerschrockene Mormonen im unwirtlichen Snake Valley ihr Glück als Farmer. Als erster weißer Siedler im heutigen Parkgebiet gilt der ehemalige Goldsucher Absalom 'Ab' Lehman (1827-1891) aus Ohio. Lehman, ein alter 'forty-niner', war nach einem beruflichen Abstecher nach Australien, wo seine Frau und eines der Kinder starben,1861 nach Kalifornien zurückgekehrt und von da in die Erzfelder Nevadas weitergezogen. Er läßt sich 1869 an der Ostflanke des Wheeler Peak, etwa 3 km unterhalb des Besucherzentrums, als Rancher nieder und beliefert während Jahren die umliegenden Minencamps mit Fleisch, Eiern, Milchprodukten und Obst.
Wann und wie Lehman den Eingang zur nach ihm benannten Tropfsteinhöhle entdeckt hat, bleibt sein Geheimnis. Fest steht, dass er sie 1885 dem Publikum zugänglich machte, nachdem er verschiedene "Engpässe" in der Höhle mit einem Vorschlaghammer erweitert hatte. Zeitungsberichte über die Höhle erwirkten beträchtlichen Besucherandrang. Der Eintritt kostete einen Dollar. Die Höhle konnte geführt oder frei besichtigt werden. Sie konnte auch für die verschiedensten Anlässe gemietet werden. Spuren dieser Nutzung sind noch immer sichtbar.
Für Lehman war die Höhle die lange gesuchte Goldader. Er baute sich etwas abseits des Höhleneingangs ein Haus und verkaufte am 1. September 1891 seine Ranch. Sechs Wochen später, am 11. Oktober 1891 starb er in einem Krankenhaus in Salt Lake City an einem Gripperückfall.
Nach Lehmans Tod wechselte die Höhle mehrmals die Hand, ehe sie 1909 als Teil des neu etablierten Humboldt National Forest unter nationalen Schutz gestellt wurde. 1922 wurde das Lehman Caves National Monument geschaffen. Mehrere Anläufe, weitere Teile der Snake Range unter die Kuratele des National Park Service zu stellen und einen Wheeler Peak-Nationalpark zu schaffen, scheiterten am Widerstand verschiedener Interessengruppen, insbesondere der Inhaber alter Abbau- und Weiderechte. Der National Park Service löste das Problem schließlich dadurch, daß er von einem seiner höchsten Prinzipien abwich und den Tierhaltern ein unbefristetes und somit personenunabhängiges, auch in Zukunft erwerbbares Weiderecht auf Parkgrund einräumte. Daraufhin segnete der US-Kongress 1986 die Umwandlung des National Monuments in den Great Basin-Nationalpark ab. Das Weiderecht steht im einen Jahr den Rinder-, im andern den Schafhaltern zu.
Die Snake Range und insbesondere der Wheeler Peak waren schon in den 1850er Jahren Ziel von Expeditionen. Im Sommer 1869 begann eine Einheit der US Army's Geographic Survey (Landvermessungseinheit) unter der Führung von Leutnant George Montague Wheeler mit der Erforschung des Gebirges. Neun Jahre lang erforschte Wheeler, nach dem der Gipfel benannt ist, das Gebiet. 

Geologie

Einer hydrologischen Besonderheit verdankt das Great Basin seinen Namen: Aus dem 'Großen Becken' erreicht kein Gewässer den Ozean. Das Wasser aus den Gebirgen fließt in die Wüstenbecken und verdunstet, oder es sammelt sich in Salzseen wie etwa dem Großen Salzsee in Utah. .
Charakteristisch für das Great Basin ist seine 'Basin-and-Range'-Topografie: Dutzende nordsüdlich bis nordöstlich-südwestlich verlaufender, bis zu 4000 m hoher Gebirgszüge, die durch Wannen oder Becken voneinander getrennt sind, prägen das (Luft-)Bild.
Die geologische Geschichte der Basin and Range-Provinz läßt sich auf rund 4.5 Mia Jahre zurückverfolgen: Erste Landmassen entstanden durch Anlagerung vulkanischer Inselbögen. Subduktions- und Kollisionsgebirge entstanden und erodierten. Immer wieder bedeckte während Jahrmillionen Meer das Gebiet. Das Great Basin in der heutigen Basin-and-Range-Ausgestaltung ist rund 17 Mio Jahre alt. Ein erdgeschichtlicher Säugling.
Die plattentektonischen Auslöser lagen und liegen im Nordatlantik. Vor rund 180 Mio Jahren begann sich Nordamerika von Europa zu trennen und der Atlantikboden sich zu öffnen (sea floor spreading). Der nordamerikanische Kontinent wanderte - zeitweise mit rasanter Geschwindigkeit (15 cm pro Jahr; heute 5 cm) - westwärts und traf vor 30 Mio Jahren auf die ostpazifische Schwellenzone (Mittelozeanischer Rücken), den er weitgehend 'überfuhr'. Überreste der fast vollständig subduzierten östlichen Pazifikplatte ist etwa die Juan de Fuca-Gorda-Platte, Überrest des ostpazifischen Rückens der berüchtigte San Andreas-Graben (San Andreas Fault).
Vor 50 bis 40 Mio Jahren nahm der Intrusionsfluß im Nordatlantik ab. Die Kontinentalplattenbewegung wurde ziemlich abrupt abgebremst und der Kontinent im Uhrzeigersinn gedreht und auf Nordwestkurs gebracht, auf dem er sich noch immer befindet. Vor rund 40 Mio Jahren erfuhr auch die westliche Pazifikplatte eine Kursänderung in Richtung Norden, so daß die beiden Platten im Bereich der nordamerikanischen Westküste aneinander vorbeigleiten (transformieren).
Im Gebiet des Great Basin setzte vor 40 Mio Jahren eine Vulkantätigkeit ungeheuren Ausmaßes ein: Während 20 Mio Jahren traten aus riesigen Magmakammern Lavamengen aus, die zur Bildung stattlicher Gebirge gereicht hätten. Der extrem heiße Auswurf verteilte sich jedoch horizontal als Basaltdecke und vor allem in Form von Asche und Schmelztuff (Ignimbrit) gleichmäßig über das ganze riesige Gebiet und ebnete dieses vollständig aus. Die entleerten Magmakammern stürzten ein, und es entstanden riesige Calderen, die mit Ignimbrit und anderem Vulkanmaterial und riesigen Sedimentmengen aufgefüllt und überdeckt wurden. Der Beweis für die Existenz dieser Calderen förderten Satellitenaufnahmen zutage.
Seit 17 Mio Jahren sind im Great Basin, auf einer Länge von 1600 km und einer Breite von zwischen 480 und 960 km Hebungen und Dehnungen im Gange. Die Ursache dieser Störungen sehen einige Fachleute im ostpazifischen Rücken, der unter dem Gebiet aktiv ist. Eine andere Theorie macht das sogenannte isostatische Ungleichgewicht zwischen kontinentaler Kruste und Erdmantel für die Vorgänge verantwortlich. Danach ist der Mantelteil unter dem Great Basin heißer und weniger dicht als normal. Der stützende 'Auftrieb' des heißen Erdmantelteils wäre auch eine Erklärung für die abnormal dünne Erdkruste (20 bis 35 km; Colorado-Plateau: 40-50 km) im Bereich der Basin and Range-Provinz.
Die Störung führt zu Krustenbrüchen. Die Gesteinsdecke zerbricht in schmale, lange Schollen, die unterschiedlich absinken und dadurch geneigt werden. Die sich hebenden Ränder der schräggestellten Schollen bildet die Gebirgsrücken, die absinkenden Ränder die langezogenen Teilbecken der Basin-and-Range-Provinz. Starke Erosion begleitet die Gebirgsbildung. An manchen Stellen erreichen die Ablagerungen eine Mächtigkeit von 3500 m.
Die Snake Range ist, im Gegensatz zu den meisten Gebirgen der Basin-and-Range-Provinz, tiefenvulkanischen Ursprungs, ein sogenannter Metamorpher Kernkomplex. Durch die Intrusion wurde die darüberliegende, nicht oder nur schwach metamorphosierte Sedimentdecke gehoben, die langsam vom metamorphen Kern, dem fast 4000 m hohen Wheeler Peak, abgleitet.
In der Ostflanke des Wheeler Peak, auf 2000 m Höhe, befindet sich das kleine Tropfsteinhöhlensystem der Lehman Caves. Die Kalkstein- und Marmorhöhle beherbergt form- und farbenprächige sowie einige rare, shields (Schild) genannte Tropfsteinformationen. An manchen Stellen bilden sich - je nach Niederschlagsmenge im Wintern - kleine, spiegelglatte Seen.

Tierwelt

Die Tierwelt der Snake Range weist Merkmale einer Insel auf. So fehlen hier trotz idealen Lebensraums einige Tierarten wie etwa der Schwarzbär, der Waschbär und das Baumhörnchen; für sie erwies sich die Wüste als unüberwindbare Barriere.
Ausgesprochene Wüstenbewohner sind verschiedene Hasen-, Neuweltmäuse und Neuweltrattenarten sowie der kleine, schnelle Kit-Fuchs, die alle nachtaktiv sind. Tagsüber unterwegs sind die antilopenähnlichen Gabelböcke oder Pronghorn.
In den unteren und mittleren, locker bewaldeten Berghängen (Pinyon-Juniper Forest) sind Maultierhirsche, das Gestreifte Stinktier sowie eine Erd- und eine Streifenhörnchenart heimisch. Nicht zum Park-"Wildlife" gehören die Rinder bzw. Schafe, die ebenfalls mehrheitlich in dieser Vegetationszone anzutreffen sind; ihre Anwesenheit hat parkgeschichtliche Hintergründe.
Im Hochgebirgswald leben Stachelschweine. Biber, Hermeline, das Gefleckte Stinktier und Spitzmäuse teilen sich mit den verschiedenen Fröschen und Kröten in die feuchteren Regionen der Snake Range.
Im Hochgebirge leben Berglöwen und Luchse sowie eine wachsende Zahl Dickhornschafe. Letztere sind Neuansiedler; ihre Artgenossen wurden im 19. Jahrhundert ausgerottet. Kojoten und Maultierhirsche erklimmen im Sommer gerne diese Höhen.
Hirsche, Kojoten, Murmeltiere und die verschiedenen Erd- und Streifenhörnchen sind im ganzen Park heimisch.
Der natürliche Eingang zur Lehman Cave bietet einigen Kleinsäugern Unterschlupf. Für Fledermäuse ist der enge, senkrechte Höhleneingang ungeeignet; die drei im Park heimischen Fledermausarten leben in anderen Höhlen oder in Felsnischen.
Zu den neun Schlangenarten des Parkes gehört auch die tagaktive giftige Great Basin-Klapperschlange. Schlangen kommen in allen Höhenlagen vor. Nach ihnen ist die Snake Range benannt: Die Paiute liebten gebackene Schlange.
Die Vogelwelt ist mit über 140 Arten vertreten. Eine Besonderheit stellt der ausschließlich im Great Basin vorkommende Black Rosy Finch (Leucosticte atrata) dar, der im Park leicht beobachtet werden kann. Auch der Steinadler ist hier heimisch.

Pflanzenwelt

Im Great Basin-Nationalpark, dessen Pflanzenwelt mit einigen Superlativen aufwartet, können sechs Vegetationszonen unterschieden werden: In der Talsohle zieht sich die 'Beifußwüste' (sage brush desert) hin. In den unteren Regionen (2000-2600 m) bilden Einblättrige Steinkiefern (single-leaf pinyon) und Wacholder (juniper) einen sehr lockeren Wald; der trockene Boden behindert das Wachstum der Bäume, weshalb der Pinyon-Juniper-Wald auch Pygmy Forest, Pygmäenwald, genannt wird. Über 2600 m wird die Vegetation üppiger: Fichten, Kiefern, Espen und Mountain Mahogany bilden einen stattlichen, im Herbst leuchtend goldgelb und rot verfärbten Mischwald. Im Gegensatz zum Pygmäenwald gedeiht der sonst als Busch vorkommende 'Mountain Mahogany', ein harthölziges Rosengewächs (Cercocarpus ledifolius), hier zum fast 4 m hohen Baum (siehe Exemplar im Upper Lehman Creek GC).

4000jährige Grannen- oder Borstenkiefer

Auf über 3000 m gedeiht reiner Nadelwald, bestehend aus Grünen Douglasien, Gelbkiefern, Weißtannen, Grannenkiefern und schließlich Engelmannfichten und Weichkiefern. Der Wald wird unterbrochen von blumenreichen alpinen Feuchtwiesen. Nahe der Baumgrenze (ab 3100 m) stehen die Methusaleme, die ältesten lebenden Wesen der Erde, bis zu 4600 (und mehr) Jahre alte Borsten- oder Grannenkiefern (bristlecone pine; pinus longaeva). Die Grannenkiefern, so benannt wegen der borsten- oder grannenbewehrten dunkelroten Zapfen, gedeihen nur im Westen der USA auf einer Höhe von 2000 bis 4300 m.
Für den typischen, knorrigen Wuchs und das hohe Alter sind Höhenlagen zwischen 3100 und 3600 m ideal. Weitere Voraussetzungen sind karger, trockener Kalk- oder Dolomitboden, windiger Standort, West- bis Südlage, lange, harte Winter und höchstens dreimonatige Wachstumszeit. Die Wheeler Peak Grove, die aus etwa 8500 Bäumen besteht, erfüllt diese Voraussetzungen erstaunlicherweise nur bedingt: Die Bäume wachsen hier ausnahmsweise auf Moränenmaterial, bestehend aus Quarzit, und an nordöstlicher Hanglage. Trotzdem stand hier die bisher älteste bekannte Grannenkiefer. Der (lebende) Baum war 1964 mit Erlaubnis des damals zuständigen Forest Service gefällt worden, nachdem ein Student die Bewilligung dazu eingeholt hatte. Der Baum wies 4844 Jahrringe auf. Die älteste Grannenkiefer wird heute auf ein Alter von 4600 Jahren geschätzt und steht in den White Mountains im Inyo National Forest in Kalifornien. Die Langlebigkeit und Form der Bristlecone Pines hat verschiedene Ursachen. Zum einen ist die Langlebigkeit erblich bedingt. Dazu kommen die sehr lange Ruhepause von bis zu 9 Monaten pro Jahr und die kurze, in zu trockenen Jahren gänzlich fehlende Wachstumsphase, was ein sehr dichtes, harzreiches Holz erzeugt. Das Harz verhindert durch seine chemische Zusammensetzung den Schädlingsbefall, und das harte, windgetrocknete Holz verfault nicht, so dass selbst eine tote Kiefer noch Jahrhunderte stehenbleibt, ehe die Erosion sie zu Fall bringt, und abermals 4000 Jahre vergehen, ehe Wind und Wetter sie zerlegt und weggefegt haben. Für die Form der ausgewachsenen Borstenkiefern sind die Fichtenhäher mitverantwortlich. Die von den Vögeln versteckten Samen keimen und bilden eine Baumgruppe, die im Verlaufe der Jahrhunderte zu einem einzigen Baum zusammenwächst. Die Bäume im Park sind wenigstens 1000 Jahre alt. Mit 50 ist eine Grannenkiefer noch immer ein Schößling, mit 500 Jahren ein junger Baum.

Aktivitäten

WANDERN Im Park darf frei gewandert und im Hinterland auch wild gezeltet werden, wobei bestimmte Regeln zu beachten sind, die im Besucherzentrum in Erfahrung gebracht werden; dort sind auch Karten und Wanderbroschüren erhältlich. Das Erkunden wilder Höhlen, wovon es in der Snake Range über 30 gibt, ist bewilligungspflichtig. Die Wanderwegrouten sind zwischen 3 und 16 km lang und führen zu den Hauptattraktionen des Parkes sowie auf den 3981 m hohen Wheeler Peak. Zu beachten ist, dass verschiedene Wege erst auf 3000 m Höhe beginnen, was zu Akklimatisationsproblemen führen kann. Im Gebirge ist jederzeit mit Wetterumschlag, verbunden mit massiven Temperaturstürzen, im Sommer insbesondere mit Nachmittagsgewittern und Blitzeinschlag zu rechnen.
VERANSTALTUNGEN Durch die Lehman Caves finden ganzjährig täglich 90minütige Führungen statt. Von Ende Mai bis Anfang September kann an weiteren Höhlentouren teilgenommen werden: täglich ab 18 Uhr an der einstündigen Candlelight Tour durch die Lehman Cave; an den Wochenendtagen an einem 2 1/2stündigen Einführungskurs in die Erkundung wilder Höhlen (spelunking tour; die Lehrhöhle liegt 500 m östlich der Lehman Cave). Im Sommer finden im Upper Lehman Creek CG jeden Abend Lichtbildervorträge statt; täglich kann an begleiteten Wanderungen teilgenommen werden. 

Sehenswertes

Tropfsteine in der Lehman-Kalksteinhöhle

Die Lehman Cave ist eine Kalkstein- und Marmorhöhle mit zum Teil außergewöhnlichen Tropfsteinformationen; bekannt ist sie insbesondere für die Tropfsteinschilder (shield), von denen die Stalaktiten wie Draperien herab hängen. Ein 800 m langer Weg führt durch dezent beleuchtete Höhlenräume mit Fantasienamen wie Gothic Palace, Grand Palace und Cypress Swamp; letzterer ist der aktivste, weil nasseste Teil der Höhle; in niederschlagsarmen Jahren bleibt der "Sumpf" allerdings trocken. Die Temperatur in der Höhle beträgt konstante 10°C. Die kleine, unerschlossene Höhle 500 m östlich des Eingangs zur Lehman Cave dient als Lehrhöhle; sie kann nur begleitet begangen ('befahren') werden.
An der 20 km langen Wheeler Peak Scenic Road beginnen mehrere Wanderwege. Der 6 km lange Lehman Creek Trail verbindet den Upper Lehman Creek mit dem Wheeler Creek CG. Der Baker Creek Trail ermöglicht eine 18 km lange Rundwanderung zu den Firnseen Baker und Johnson und zum erstaunlich ebenmäßigen Pyramid Peak (Gipfel). Der 6.5 km lange, steile, nicht markierte Johnson Lake Trail führt vom Ende der Snake Creek Road aus ebenfalls zum Johnson Lake.
Beim Wheeler Peak CG, auf 3100 m Höhe, beginnen mehrere Wanderwege: Der 8 km lange Wheeler Summit Trail endet auf dem Wheeler Peak mit seiner spektakulären Rundsicht. Der 4,8 km lange Alpine Lakes Loop Trail führt zu den Firnseen Teresa und Stella , die im Winter regelmäßig zufrieren. Auf dem Bristlecone/Icefield Trail gelangt man zur Bristlecone Pine Grove . Die knorrigen, 1000 bis 5000 und mehr Jahre alten, windgepeitschten Baummethusaleme sind die ältesten lebenden Wesen auf der Erde. Der Wanderweg endet nach weiteren 2 km beim Wheeler Peak Rock Glacier and Icefield , einem mit Quarzitbrocken übersäten Eisfeld im Firnbecken unterhalb der 460 m hohen senkrechten Gipfelwand. Das über 500 m lange Eisfeld, ein Eiszeitfossil, beginnt auf 3438 m Höhe.
Zur Lexington Arch im südlichen Parkteil gelangt man über die Nevada SR 488 und 487 und die Utah SR 21. Die Abzweigung in den Park kommt 9,6 km nach der Staatsgrenze Nevada-Utah. Nach dem Pruess Lake geht eine unbefestigte Straße nach Westen ab, die nach knapp 20 km (Beschilderung folgen) an einer Blockade endet. Von hier führt ein 1,6 km langer, streckenweise steiler Fußweg zum 23 m hohen und 37 m weiten imposanten Kalksteinbogen, sehr wahrscheinlich dem Ueberrest einer Höhlenkammer.

Tierbeobachtung

Maultierhirschen begegnet man überall im Park, regelmäßig jedoch entlang der Straße zum Besucherzentrum . Im ganzen Park heimisch, aber wesentlich seltener anzutreffen sind Kojoten, Luchse und Murmeltiere. Die schnellen, aber sehr aufmerksamen und stets zur Flucht bereiten Gabelböcke leben in Herden im untersten Parkteil und in der Wüste. Sie können am ehesten von der Zufahrtstraße zur Lexington Arch aus beobachtet werden. Berglöwenspuren findet man um den Baker Lake und in und um den Wheeler Peak CG .

Camping

Der Park verfügt über 4 Campingplätze, die alle an der Parkstraße liegen. Der Lower Lehman Creek CG, auf 2280 m, mit 11 Einheiten, verfügt als einziger Platz über Trinkwasser und ist ganzjährig offen. Der Upper Lehman Creek CG, auf 2380 m, mit 24 Einheiten, und der Baker Creek CG, auf 2440 m, mit 30 Einheiten, sind von Ende Mai bis Ende September, der Wheeler Creek CG, auf 3030 m, mit 37 Einheiten, ist von Juni bis Mitte Oktober zugänglich. Reservation ist nicht möglich; es gilt das first-come-first-serve-Prinzip. Im Snake Creek befinden sich zwei Zeltplätze, Snake Creek und Shoshone. 

Hotels / Essen

Im Souvenirladen mit Restaurant im Gebäude des Besucherzentrums werden von April bis Oktober kleinere Mahlzeiten serviert. Unterkünfte und Lebensmittel sind in Ely erhältlich. 

Anreise

Ely (Nevada), 110 km nordwestlich, ist die nächste größere Stadt. Las Vegas liegt 460 km südlich, Reno (beide Nevada) 620 km westlich und Salt Lake City (Utah) 370 km nordöstlich des Parkes. Alle drei Großstädte verfügen über internationale Flughäfen sowie Fahrzeugvermietungen.  

Klima / Reisezeit

In den unteren Parkregionen ist das Klima semiarid; die Sommertage sind trockenheiß, mit gelegentlichen Gewitterregen, die Nächte mild; im Winter sinkt das Thermometer unter den Gefrierpunkt, bei geringen Niederschlägen, die meist in Form von Schnee fallen; im Mai und September sind Frostnächte keine Seltenheit; der Frühling ist die feuchteste Jahreszeit. Im Gebirge ist das Klima deutlich rauher, mit langen, kalten, schneereichen Wintern und kühlen Sommern mit tagsüber aufsteigenden und nachts abfallenden Winden. Hauptreisezeit sind Sommer und Herbst, mit Besucherspitzen im August. 

Anschrift / Info

Im Besucherzentrum, 8 km südwestlich von Baker, mit kleiner Ausstellung, sind Auskünfte, Karten und Bücher erhältlich; hier werden die Eintrittskarten für die Höhlenführungen verkauft und die Bewilligungen für das begleitete oder freie Befahren unerschlossener Höhlen erteilt; hier beginnen auch die geführten Höhlentouren.

Superintendent
Great Basin National Park
Baker, Nevada 89311-9702
USA

Links

Great Basin-Nat.Park Offizielle Home Page des Nationalparks